Tierschutzverein Heilbronn und Umgebung e.V.
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Tierschützer wildern Igel aus

Der Tierschutzverein Heilbronn und Umgebung hat mit seinen Helfern zahlreiche verletzte und geschwächte Igel durch den Winter gebracht. Vom Herbst an mussten ungewöhnlich viele junge und alte Igel versorgt werden. Die Tierschützer sind beeindruckt vom Engagement vieler Menschen in der Region. Sie hatten über die Sozialen Medien sehr erfolgreich Auswilderungsplätze für jene Igel gesucht, die nicht an ihre Fundorte zurückkehren können.

Rund 100 Igel waren zu versorgen
Unterkühlt, befallen von Parasiten, geschwächt und zu leicht: Das Tierheim Heilbronn ist zur Sammelstelle hilfsbedürftiger Igel geworden. Und das in einem bislang ungekannten Ausmaß. „Wir haben im letzten Jahr insgesamt circa 100 Igel bekommen“, sagt die Vize-Vorsitzende Anja Fischer. Deshalb seien der Container im Tierheim und der Besprechungsraum umgebaut worden. Versorgt wurden die Tiere von der stellvertretenden Schriftführerin Annika Schulz, den Ausschussmitgliedern Ingo Supp und Tanja Baumgartner sowie von Anja Fischer.

Die Wintermonate über galt es, die Igel zu wiegen, zu pflegen, Unterkünfte zu putzen und natürlich zu füttern. Zumindest jene Tiere, die für den Winterschlaf zu schwach waren und deshalb im Besprechungszimmer lebten. Um das Leben so manchen Tieres kämpften die ehrenamtlichen Tierschützer wochenlang. „Ein Schicksal berührte uns sehr. Im Februar kam ein erwachsener Igel, dem ein Mähroboter das Vorderbein teilweise abgetrennt hat“, erklärt Anja Fischer. „Der Igel kämpfte und wollte leben. Wir haben abwiegen müssen, ob wir ihn erlösen, dann hat sich Tanja Baumgartner bereit erklärt, ihren Garten ausbruchssicher und igelsicher zu gestalten und ihn dauerhaft bei sich aufzunehmen.“

Naturnahe Gärten sind wichtig
Auch wenn alle Tiere versorgt und ausgewildert werden konnten, wird es auch in Zukunft Bedarf für Auswilderungsplätze geben. Interessenten können Sie gerne beim Tierheim auf eine Liste setzen lassen. Infrage kommen naturfreundliche Gärten, ohne Mähroboter, Schneckenkorn und anderen Gefahren. Die Igel kommen einige Zeit gesichert in ein Außengehege mit ihrem Schlafhäuschen und werden dort gefüttert und versorgt. Nach etwa 14 Tagen dürfen sie von dort in die Freiheit entlassen werden, bekommen jedoch weiter Futter und ihr Häuschen zur Verfügung gestellt. „Wir waren wirklich überwältigt von so viel Hilfsbereitschaft und liebevollen Angeboten von Menschen, die Igel bei sich aufnehmen wollten. Wir haben Fotos erhalten und liebevolle E-Mails“, sagt Anja Fischer und ergänzt: „Was uns besonders überrascht hat, ist, wie viele junge Menschen ihre Gärten zur Verfügung stellen wollten. Dazu passt, dass viele Schüler und Freiwillige zahlreiche Igelhäuser gebaut und gespendet haben.

Für alle, die keinen Igel bei sich aufnehmen können, hat der Tierschutzverein paar Tipps, wie sie den Tieren trotzdem helfen können. Wichtig seien naturbelassene Gärten, der Verzicht auf Mähroboter, Futter und Wasser bereitstellen, kein Schneckenkorn einsetzen, an Ausstiegshilfen an Teichen denken, Igelschlafhäuser aufstellen und bei der Heckenpflege und Gartenarbeit immer vorher schauen, ob Igel in der Hecke schlafen.